Anarchismus in Vor- und Nachmärz / Forum Vormärz Forschung Jahrbuch 2016
herausgegeben von Detlev Kopp und Sandra Markewitz
- [Erstauflage]
- Bielefeld, BRD; Aisthesis Verlag 2017
- 443 S., Ill., 20,4 x 14,5 x 3,5 cm
- Jahrbuch ... / FVF, Forum Vormärz-Forschung ; Jahrbuch 2016, 22. Jahrgang .
- Forum Vormärz Forschung Jahrbuch Jahrbuch 2016, 22. Jahrgang .
I. Schwerpunktthema: Anarchismus in Vor- und Nachmärz
Zu diesem Band
Maurice Schuhmann (Berlin) Pierre-Joseph Proudhon in Deutschland
Philippe Kellermann (Berlin) Max Stirner und Michael Bakunin. Über Gemeinsamkeiten und Differenzen zweier anarchistischer Gründerväter
Bernd A. Laska (Nürnberg) Vade retro! Zur Repulsionsgeschichte von Stirners Einzigem
Sandra Markewitz (Bielefeld/Vechta) Grenzenlosigkeit. Anarchismus und Empfindung
Rainer Barbey (Regensburg) Anarchistische Denkfiguren bei Friedrich Schlegel
Hermann-Peter Eberlein (Wuppertal) Realsatire, Kritik und neues Evangelium. Anarchistisches aus dem Kreis der Brüder Bauer
Gerhard Bauer (Berlin) Moses Hess, „Deutschlands Communist Nr. Eins“
Detlev Kopp (Bielefeld/Osnabrück) Christian Dietrich Grabbe: ein Anarchist? Einige Vorüberlegungen
Thomas Gann (Hamburg) Im Paradiesgärtlein. Anarchie und „Heimatlosigkeit“ in Gottfried Kellers Romeo und Julia auf dem Dorfe
Kurt Jauslin (Altdorf) Der Bürger als Anarchist. Friedrich Theodor Vischers „Auch Einer“ erklärt dem Zufall den Krieg
Olaf Briese (Berlin) Keine Macht für Niemand. Gegen die Ehe: Luise Mühlbach, Louise Dittmar, Louise Aston, Wilhelm Marr
Susanne Gramatzki (Wuppertal) „… si le geste est beau“. Anarchie und Ästhetik bei Laurent Tailhade
Wolfgang Asholt (Berlin/Osnabrück) Die Anfänge einer anarchistischen Ästhetik. Ernest Cœurderoy und Joseph Déjacque
Birgit Schmidt (Hamburg) Pathos und Askese. Der Zorn der Louise Michel
II. Weitere Beiträge
Ulrich Arnswald (Karlsruhe) Der verhinderte Revolutionär Johannes Ignatz Weitzel (1771-1837). Anmerkungen zu einem politischen Schriftsteller des Vormärz
Katharina Gather (Paderborn) Staatsgründung als pädagogische Herausforderung. Die Politisierung des Pädagogischen im Vormärz
III. Rezensionen
Anna Ananieva, Dorothea Böck, Hedwig Pompe: Auf der Schwelle zur Moderne: Szenarien von Unterhaltung zwischen 1780 und 1840. Vier Fallstudien (von Patricia Czezior)
,Ein Leben auf dem Papier.‘ Fanny Lewald und Adolf Stahr. Der Briefwechsel 1846 bis 1852. Band 2: 1848/49 (von Joseph A. Kruse)
Georg Herwegh: Werke und Briefe. Kritische und kommentierte Gesamtausgabe. Hg. von Ingrid Pepperle in Verb. mit Volker Giel, Heinz Pepperle, Norbert Rothe und Hendrik Stein. Band 2: Gedichte 1849-1875. Nachlass (von Bernd Füllner)
Franziska Fritz: Wir Unglaubensgenossen. Die Genese der säkularen Option von Jean Paul bis Malwida von Meysenbug (von Hermann-Peter Eberlein)
Nina Bodenheimer: Heinrich Heine und der Saint-Simonismus (1830-1835) (von Sandra Markewitz)
Katharina G. Schneider: „Wege in das gelobte Land“. Politische Bildung und Erziehung in Vormärz, Regeneration und Deutscher Revolution 1848/49 (von Philipp Erbentraut)
Ulrich Meyer-Doerpinghaus: Am Zauberfluss. Szenen aus der rheinischen Romantik (von Hermann Rösch)
Holger Böning/Reinhart Siegert. Volksaufklärung. Biobibliographisches Handbuch zur Popularisierung aufklärerischen Denkens im deutschen Sprachraum von den Anfängen bis 1850. Bd. 3: Reinhart Siegert: Aufklärung im 19. Jahrhundert – „Überwindung“ oder Diffusion? Mit einer kritischen Sichtung des Genres Dorfgeschichte aus dem Blickwinkel der Volksaufklärung von Holger Böhning. Teilband 3.1: 1801-1820 (Napoleonik, Befreiungskriege, Karlsbader Beschlüsse); Teilband 3.2: 1821-1840 (Biedermeier); Teilband 3.3: 1841-1860 (Vor- und Nachmärz); Teilband 3.4: Fundstücke 1861ff., Undatierte Titel, Übersetzungen, Zeitschriften, Kalender (von Olaf Briese)
Michael Quante/David P. Schweikard (Hg.): Marx Handbuch. Leben – Werk – Wirkung (von Wilfried Sauter)
Werner Greiling, Holger Böning, Uwe Schirmer (Hgg.): Luther als Vorkämpfer? Reformation, Volksaufklärung und Erinnerungskultur um 1800 (von Frank Stückemann)
III. Mitteilungen
Personalia
Aufruf zur Mitarbeit
Für Deutschland gilt nach wie vor, wie Olaf Briese es jüngst formulierte, „dass anarchistische Theorieanalysen aus dem Feld derjenigen kommen, die sich selbst als Anarchisten verstehen.“ Völlig zutreffend stellt er fest, dass „[u]niversitär-akademisches Milieu und anarchistisches Milieu sich nicht […] aneinander beflecken [wollen].“ Der vorliegende Band hat den Anspruch, diesem Muster nicht zu entsprechen. Er versammelt Beiträge aus beiden „Milieus“, wobei insbesondere darauf hinzuweisen ist, dass sich gerade die deutsche Literaturgeschichtsschreibung mit der Thematik Anarchismus in der Literatur bislang so gut wie gar nicht beschäftigt hat. Und sicher wird es auch überraschen, wenn in diesem Kontext neben den explizit philosophischen Bezügen von Autoren wie Friedrich Schlegel, Christian Dietrich Grabbe, Gottfried Keller oder Friedrich Theodor Vischer die Rede ist.